Bad Bocklet Blog
Fortsetzung! Weitere ostasiatische Schätze gehen online
Chinesische Porzellane und Textilien, Fotostation und viel Recherchearbeit: Die Museen Schloss Aschach stecken mitten in ihrem zweiten Projekt zur Digitalisierung der Sammlung ostasiatischer Kunst. Im Lauf des Jahres 2025 werden weitere 170 Objekte dank der hundertprozentigen Förderung durch bavarikon digitalisiert. Damit werden die digitale Sammlung und die virtuelle Ausstellung, die bereits auf bavarikon, dem Onlineportal des Freistaats Bayern, zu sehen sind, umfassend ergänzt.
Die Fäden in der Hand hält der Projektleiter Constantijn Johannes Leliveld. Als studierter Kunsthistoriker der ostasiatischen Kunst hat er bereits viele projektrelevante Objekte im Museumsbestand identifiziert. Derzeit koordiniert er den Fotografen Stefan Stark und die Fachwissenschaftler Antje Papist-Matsuo und Walter Bruno Brix. Die Ostasien-Expertin war bereits beim ersten Projekt von 2021 bis 2023 dabei. Walter Bruno Brix wird aufgrund seiner bisherigen Tätigkeiten und Expertise die ostasiatischen Textilien begutachten. Josefine Glöckner, Leiterin der Museen Schloss Aschach, und Anne Kraft, Leiterin des Sachgebiets Museum beim Bezirk Unterfranken, und Celia Maurer, Mitarbeiterin Sammlungsmanagement und Wissenschaft beim Bezirk Unterfranken, vervollständigen das Projektteam.
Mit den neuen Objekten kommen immer wieder neue Sammlungszusammenhänge ans Tageslicht, die einen Einblick in das China des frühen 20. Jahrhunderts geben. Sie zeigen auf, wie die kolonialen Ambitionen der europäischen Großmächte nach dem Boxerkrieg und der Etablierung der deutschen Provinz Kiautschou den chinesischen Kunstmarkt veränderten. Wie lebte ein Gesandter in Peking? Wie kamen die Objekte nach Deutschland? Spannende Fragen, die sich mithilfe neu aufgefundener Archivalien und Fotos beantworten lassen.
Bildnachweise: Museen Schloss Aschach, Foto: Josefine Glöckner
Über die Sammlung
Karl Graf von Luxburg (1872-1956) übernahm Schloss Aschach 1929. Er erweiterte die Sammlungen seines Vaters vor allem um Werke ostasiatischer Kunst. Graf Karl war für das Deutsche Kaiserreich Anfang des 20. Jahrhunderts als Gesandter tätig. Während dieser Zeit erwarb er zahlreiche kunsthandwerkliche Stücke. Porzellane des 16. bis 18. Jahrhunderts bilden den Schwerpunkt der Sammlung. Dazu kommen Stücke aus Lack, Bronze, Elfenbein, Jade und Email sowie Malerei, Möbel und Textilien.
1955 kam Schloss Aschach mit seiner kompletten Ausstattung als Schenkung in den Besitz des Bezirks Unterfranken.
Über bavarikon
bavarikon ist das Portal zu Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaats Bayern. Es präsentiert Kunst- und Kulturschätze aus bayerischen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen digital: Das Spektrum reicht von Handschriften, Urkunden, Archivalien und archäologischen Funden über Geldscheine, Skulpturen und Fotografien bis zur bildenden Kunst und Volkskultur. Aktuell sind über 500.000 digitalisierte Objekte online unter www.bavarikon.de auffindbar.
bavarikon ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales. Die technische Umsetzung und die Projektleitung liegen bei der Bayerischen Staatsbibliothek.
Über die Museen Schloss Aschach
Die Museen Schloss Aschach im Überblick
- Im Graf-Luxburg-Museum können sich Besucherinnen und Besucher in den ehemaligen Wohnräumen wie zu Gast bei der gräflichen Familie von Luxburg fühlen. Zu sehen sind hier auch die Kunstsammlungen mit Gemälden und Plastiken der Gotik und Renaissance sowie mit ostasiatischen Porzellanen und Bronzen aus dem gräflichen Besitz.
- Das Volkskundemuseum im barocken Fruchtspeicher vertieft die Eindrücke vom bäuerlichen Leben von 1850 bis 1950. Es zeigt das Wohnen und Arbeiten in der Rhön.
- Im Schulmuseum im ehemaligen Gärtnerhaus besichtigen Gäste einen Schulsaal aus der Zeit um 1900. Es sind Unterrichtsmaterialien, wie z. B. die damals wichtigen Schulwandbilder u. v. m., zu sehen.